Im Seminar „Pfadfindertechniken“ hat der Stamm Goten einige der klassischen Pfadfindertechniken erkundet, die nicht nur Spaß machen, sondern auch lehrreich sind. Gerne nehmen wir euch mit auf unsere Reise nach Cuxhaven!
Der Aufbau von Kothen und Jurten
Der Aufbau von Jurten und Kothen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten, die Pfadfinder erlernen. Diese traditionellen Zeltstrukturen bieten nicht nur eine Übernachtungsmöglichkeit, sondern fördern auch den Sinn für Gemeinschaft und Zusammenarbeit.
Wir haben beim Aufbau der Jurte unterschiedliche Anzahl von Holzstämmen, auch Mittelstangen genannt, verwendet. So haben wir die Jurte mit einer, zweier und dreier Holzstämme aufgebaut.
Knotenkunde
Zu der Welt der Pfadfinder gehört die Knotenkunde dazu. Knoten sind nicht nur dazu da, Schuhe zu binden; sie spielen eine entscheidende Rolle beim Zeltaufbau, beim Sichern von Ausrüstung und beim Konstruieren von improvisierten Seilanlagen.
Auch für den Aufbau der Jurte wurden die Knotenkünste in Anspruch genommen. So haben wir die wichtigsten Knoten gelernt, wie den Achterknoten, den Mastwurf und auch den Dreibeinbund, mit welchen wir die drei Holzstämme befestigt haben.
In diesem Blogeintrag möchten wir über ein besonderes Ereignis berichten: Dem 70 Jährigen Jubiläum des Pfadfinderstammes Goten! Es war ein unvergessliches Wochenende voller Nostalgie, neuen und alten Freundschaften und Zusammenhalt. Diese Erinnerungen möchten wir gerne mit Euch teilen.
Die Vorbereitung
Die Vorbereitungen begannen bereits Wochen im Voraus. Es wurden Einladungsbriefe an alle ehemaligen und aktuellen Mitglieder des Stammes verschickt, um sie zu diesem besonderen Anlass einzuladen. Die Vorfreude war spürbar, als die Zusagen nach und nach eintrafen.
Die Essensplanung war eine weitere wichtige Aufgabe. Ein Team setzte sich zusammen, um ein abwechslungsreiches und leckeres Menü für das Jubiläum zu planen. Es galt, die unterschiedlichen Geschmäcker und Vorlieben aller Teilnehmer:innen zu berücksichtigen. Nach vielen Abstimmungen stand schließlich ein vielfältiger Speiseplan fest, der von Kuchen, Grillgerichten über vegetarischen bis veganen Optionen reichte.
Aber nicht nur die kulinarischen Aspekte wurden bedacht, auch die Organisation des Jubiläums selbst erforderte viel Einsatz. Es wurden Aufräumaktionen durchgeführt, um das Gelände für das Festwochenende vorzubereiten. So wurde das Gotenheim aufgeräumt, die Jurte aufgestellt und dafür gesorgt, dass sich unsere Besucherinnen und Besucher willkommen fühlten.
Die Jurte, als Symbol der Verbundenheit und Gemeinschaft, diente dabei als zentraler Treffpunkt für das Jubiläum. In der Mitte der Jurte wurde ein Lagerfeuer vorbereitet.
Zur letzten Vorbereitung wurde die Fahne mit der Bundeslilie des Bundes der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) gehisst. So konnten wir signalisieren, dass die Vorbereitungen beendet waren.
Das Jubiläum
Beim Jubiläum trafen sich die Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit den Alt-Pfadfinder:innen, die einst Teil des Stammes waren oder noch sind. Auch Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus anderen Stämmen wurden bei und herzlich empfangen. Es war eine herzliche Begegnung, bei der alte Freunde wieder zusammenkamen und Erinnerungen austauschten. Gemeinsam schwelgten sie in vergangenen Abenteuern und lachten über die lustigen Geschichten von damals. Es war beeindruckend zu sehen, wie der Pfadfindergeist auch nach so vielen Jahren noch in ihnen lebte.
In der Mitte der Jurte knisterte das Lagerfeuer, welches jeden mit seinen warmen Flammen wärmte. Gemeinsam wurden Lieder in Begleitung einer Gitarre aus dem Bremer Batzen gesungen, Spiele gespielt, gegessen, gelacht und den Augenblick genossen.
Das Jubiläum des Pfadfinderstammes Goten war ein unvergessliches Erlebnis, das zeigte, wie wichtig Gemeinschaft, Freundschaft und Abenteuer sind. Es war eine Reise durch die Zeit, die daran erinnerte, dass der Pfadfindergeist in ihnen allen weiterlebt, egal wie alt sie sind.
Mit eingepackter Jurte und dem nötigen Proviant begann unsere Reise am Freitagnachmittag den 09. Juni 2023 vor dem Pfadfinderheim des Stamm Goten. Für uns stand ein tolles Wochenende bevor: Die Wanderung in der Lüneburger Heide!
Mit unseren Fahrzeugen machten wir uns auf den Weg nach Handeloh in der Nordheide, um unsere Sachen auszupacken und zum Zeltplatz zu bringen. Für die Übernachtung haben wir uns den rieseigen Heidehof vom Pfandfinderinnen- und Pfadfinderzentrum Nordheide gemietet.
Den Freitagabend haben wir damit verbracht, unsere Jurte aufzustellen und Abendessen vorzubereiten. Da nicht nur erfahrene Pfadis an der Wanderung teilgenommen haben, haben wir gemeinsam geübt, wie man das Dreibeinbund bindet und das Dreibein für die Jurte aufstellt. Der Fahnenmast durfte dabei nicht fehlen 🙂
Mit einem Liederabend vor dem Fahnenmast beendeten wir unseren ersten Tag und verbrachten des Rest des Abends vor dem Lagerfeuer in der Jurte.
Der Aufbruch
Morgens um 9:00 Uhr traf sich der Stamm Goten vor dem Fahnenmast. Eine Tradition des Stammes ist es, den Morgen mit einem Aufwärmspiel zu beginnen und den Tag mit einem Lied zu begrüßen. Während wird gemeinsam den Morgen begrüßten, hat ein Pfadi zum Takt des Liedes die Fahne hochgezogen. Nach dem Morgenlied begaben wir uns zu einem leckeren Frühstück.
Kein Kilometer von unserem Lager begann bereits die Lüneburger Heide. Vor dem Hinweisschild haben wir uns versammelt. In der Gruppe wurde ein Pfadi auserwählt, der uns anhand der Karte durch die Wanderroute führte. Dies war der Beginn unseres Abenteuers!
Der Wanderweg war gefüllt von unterschiedlichen Biotopen. Am Anfang der Wanderung durchquerten wir einen Nadelwald, der an einigen Stellen in einen Mischwald mündete oder die Heide streifte.
Da die Sonne erbarmungslos unser stetiger Begleiter war, wurde nach den ersten fünf Kilometern nach einem Schatten und einer Pause geschrien. In den Pausen hat die Stammesführung den Pfadis unterschiedliche Lebensgeschichten vorgelesen. Die Pfadis hatten dabei die Aufgabe, die Lebensgeschichten zu analysieren und diese den Regel der Pfadfinder:innen zuzuordnen und sich Gedanken um eine persönliche Regel zu machen.
Insgesamt wurden an auserwählten Orten insgesamt fünf Lebensgeschichten vorgelesen. Das große Ziel der Wanderung war es, zu überlegen, was man als Pfadfinder:in erreichen möchte und welche Regel man für sich festigt.
Die Zeremonie
Nach einer Wanderstrecke von rund 17 Kilometer waren die Pfadis in der Unterkunft zusammengekommen. Sie ahnten an dem Zeitpunkt nicht, dass sie eine Zeremonie erwarten wird. Die Freizeit haben die Pfadis damit verbracht, über die Lebensgeschichten zu reflektieren und zu überlegen, was sie als Pfadfinder:innen erreichen möchten.
Am Abend kam die Zeit des Aufbruches. Die Pfadis hatten das Ziel bekommen, im Wald einen bestimmten Ort zu erreichen. Hier waren ihre Orientierungsfähigkeiten gefragt!
Der Pfad wurde gekennzeichnet mit Stöckern, Steinen und Kieferzapfen, die in Form von Pfeilen oder Hinweisen platziert wurden. Nachdem unsere Pfadis die Rätsel gemeistert und den Spuren gefolgt sind, hat man sie bereits an einem See erwartet. Auf den ersten Blick stach ihnen die Fahne des Bundesvereines sowie vier Halstücher entgegen.
Wir haben uns alle im Kreis zusammengesetzt. Nur der Stammdesleiter hielt im Stehen die Fahne des Bundesverbandes fest und sprach eine Rede über die Zeremonie. Bei der Zeremonie wurden die Ranger Rover Abzeichen verteilt sowie ein neues Mitglied im Stamm begrüßt. Nun war der Zeitpunkt gekommen, dass die Pfadis nach Vorne traten und ihr Pfadfinderversprechen aussprachen. Dieses soll unsere Pfadis ihr Leben lang begleiten. Der Abschluss der Zeremonie wurde abgerundet mit einem frisch gekochten Tschai (alkoholfrei) :).